„Mathematik vernetzen“ schrieben sich die Deutsche Telekom Stiftung und die Deutsche Mathematiker-Vereinigung (DMV) im Jahr der Mathematik (2008) auf Ihre Fahnen. In einer gemeinsamen Presseerklärung wurde „eine enge Zusammenarbeit“ für die kommenden Jahre angekündigt, in der man sich gemeinsam für die Mathematik einsetzen wolle. In der damaligen Pressemitteilung hieß es weiter:
Ziel ist es, 2008 geschaffene Strukturen und Netzwerke weiterzuentwickeln und auszubauen, die wichtige Beiträge und Impulse für das Mathematiklernen und -lehren in Deutschland leisten können. Entscheidende Parameter dafür sind das Bild der Mathematik, das Bild des Lehrers und das Bild des Mathematikunterrichts in der Öffentlichkeit.
Aktuell (im September 2010) veröffentlichte die Deutsche Telekom Stiftung die Studie „Mathematik entlang der Bildungskette„. Ich kam erst heute dazu, die Studie der Mathe-Experten einmal in Augenschein zu nehmen. Lesen lohnt sich:
Mathe ist für jeden wichtig lautet der Tenor der Studie Mathematik entlang der Bildungskette. „Gute mathematische Bildung ist heute die Grundlage für zukunftsweisende Karrieren – gerade am Innovations-, Forschungs- und Technologiestandort Deutschland. Es muss daher gelingen, unseren Kindern und Jugendlichen die bestmögliche mathematische Bildung angedeihen zu lassen und diese im weiteren Lebenslauf zu pflegen„, heißt es im einleitenden Grußwort der Mathematik-Studie.
Die Mathematik-Experten bezeichnen die Mathematik als eine „kulturelle Basiskompetenz“ und als Grundlage der so genannten MINT-Fächer, wozu neben der Mathematik die Informatik, Naturwissenschaften und Technik gehören.
Beim Lesen der Mathematik-Studie fiel mir spontan dieses Video ein. Es veranschaulicht die Vorteile, die man privat, beruflich oder auch im Studium hat, wenn man sich mit Mathematik ein bisschen auskennt:
[youtube oML3JAe726A]
Nun möchte nicht jeder Versicherungsexperte werden, Mathematik, Informatik oder Naturwissenschaften (z.B. Physik, Chemie oder Biologie) studieren, an Mathematik und Technik jedoch kommt früher oder später trotzdem keiner mehr vorbei, weder in kaufmännischen Berufen, noch in Handwerksberufen.
Über IT-Defizite in Deutschland hatten wir hier im ABACUS Nachhilfe Blog schon einmal berichtet („Technik – Nachhilfe in Hamburg„), dass in mathematischen Fächern momentan das meiste Geld verdient wird, klärten wir im Artikel „Wozu eigentlich Mathe lernen?“, …
Wer mit Mathe-Nachhilfe liebäugelt, sich aber trotzdem noch nicht recht zur Mathe-Nachhilfe aufraffen kann, dem sei hiermit die Studie „Mathematik entlang der Bildungskette“ zur Lektüre wärmstens empfohlen. Sie vermittelt einen Einblick in die aktuelle Bildungslandschaft, hilft zu verstehen, wie wichtig die Grundlagen der Mathematik für das spätere Leben sein können, liefert interessante Statistiken zur Mathematik (beispielsweise Zusammenhänge zwischen Mathematik-Befähigung und Studienabbruchquoten) und setzt den Ausdruck „Mathematik vernetzen“ in ein gänzlich neues Bild. Abschließend werden Strategien aufgezeigt, wie man den Zugang zur Mathematik in Zukunft gerechter verteilen und besser „vernetzen“ kann, vom frühen Kindesalter an.
Ergänzend zum europäischen Mathe-Forschungsprojekt PRIMAS möchte die Deutsche Telekom Stiftung schon im kommenden Jahr eine „Qualitätsoffensive Mathematik“ für Deutschland starten, welche die Errichtung eines „Nationalen Fortbildungszentrums Mathematik“ und die Erprobung verschiedener „Initiativen für innovatives Lernen von Mathemathik“ zum Gegenstand hat. Das Nationale Fortbildungszentrum Mathematik soll schon in 2011 seinen Dienst aufnehmen.
Der Mathematik eine länderunabhängige Institution zur Seite zu stellen ist gewiss eine interessante Idee. Ob es den Pädagogen und Mathematikexperten gelingen wird, ausreichend Lehrende, Lernende, Eltern und Bildungsakteure zu erreichen, so dass die Mathematik-Zahnrädchen von der Kita bis in den Beruf hinein besser ineinandergreifen als bisher, muss man wohl abwarten. Der Planung nach sollen wir alle in ca. 5 Jahren schlauer sein – und bis dahin lässt sich das eine oder andere Mathematik-Defizit gewiss mit „herkömmlicher“ Nachhilfe aufarbeiten.