Kaum haben Eltern, Schüler und Lehrer die Schulreformen 2007/08 (Umwandlung der Realschulen bis 2010/11 in Regionalschulen) und 2008/09 (Abitur nach acht Jahren) zur Kenntnis genommen, gibt es in Ahrensburg, Bad Oldesloe und Umgebung erste Anzeichen für Korrekturen zur Schulreform:
Quelle: PRO Realschule e.V.
Nach neuestem Stand werden die Realschulen als Angebotsschulen erhalten bleiben, also nicht zwingend in eine Regionalschule umgewandelt, wenn das bereits seit Juli 2009 laufende Volksbegehren zum Erhalt der Realschulen bis Ende des Jahres mindestens 110.000 Unterschriften einbringt!
Auch könnten Gymnasien das Turbo Abitur nach acht Jahren (G8) wieder abschaffen. Gymnasien dürften eigenverantwortlich entscheiden, ob sie wieder ein Abitur nach neun Jahren (G9) anbieten wollen.
Weiter würde die Reform im Grundschulbereich rückreformiert: Hier könnten Sechsjährige wieder um ein Jahr zurückgestellt werden und müssten nicht zwangsweise eingeschult werden.
Auch würde den Grundschulen freigestellt, ob sie die ersten beiden Schulklassen gemeinsam unterrichten wollen. Neu wäre, dass es in Zukunft ab Klasse 3 wieder Notenzeugnisse gäbe.
Schließlich könnte es auch für die bisher verbindliche Einheits-Orientierungsstufe an den Regional- und Gemeischaftsschulen Ausnahmeregelungen geben.
Schleswig-Holstein macht an vielen Fronten mobil, ist jedoch zur „Rolle Rückwärts in Sachen Schulreform“ auf jede Stimme angewiesen. Weitere Informaitonen zum Hin und Her der Schulreform liefert das Hamburger Abendblatt.
Die Primarschule in Hamburg steht auf einem ganz anderen Blatt. Schulgesetz beschlossen – jetzt wird es beschossen, scheinen sich auch Eltern aus Hamburg auf die Fahne geschrieben zu haben. Auch in Hamburg werden Unterschriften gegen die Schulreform gesammelt, gefühlsmäßig – da kann ich mich irren – mit deutlich weniger Rückenwind.
Gewiss bleibt es für Schulen und Lehrer am Ende schwierig, den einen richtigen Weg zur individuellen Förderung aller Kinder zu finden. Eltern haben es jedoch jetzt (noch) in der Hand, die Schulreform mitzubestimmen – entweder aktiv oder passiv. Ob in Hamburg oder in Schleswig-Holstein, Sie haben die Wahl.