Ein Mathematiklehrer würde möglicherweise sagen: „Eine Schulreform ist eine Gleichung mit vielen Unbekannten. Nicht ganz einfach, zum richtigen Ergebnis zu kommen. Entscheidend ist die Methode, mit der man sich der richtigen Lösung nähert.“
Entsprechend unterschiedlich sind die Meinungen zur Schulreform. Bis Mitternacht werden gegen die Schulreform in Hamburg noch fleißig Stimmen gesammelt und gezählt, mit einem richtungsweisenden „Ergebnis“ ist vor Mittwoch kaum zu rechnen.
FOCUS gibt zwischenzeitlich einen interessanten Einblick in die Unterschiede zwischen dem Bildungsreform-Vorbild Finnland und deutschen Schulverhältnissen (Achtung, es sind 2 Seiten zur Bildungsreform!). Dort wird aufgezeigt, warum es sehr schwierig ist, der finnischen „Bildungsgleichung“ zu folgen.
Mein persönliches Fazit:
So lange, wie es braucht, die gleichen Formeln in allen Köpfen und Schulen einzuführen, so lange wird die Nachhilfe als Institution gebraucht, um Unterschiede auszugleichen. In Finnland kennt man scheinbar weder Nachhilfe, noch Problemkinder. Die Finnen gehen wie professionelle Nachhilfelehrer stattdessen von „Problemen der Kinder“ aus und können Problemen in der Schule direkt begegnen, mit Lernberatung und sozialer Hilfestellung. Anders in Deutschland: Hier hat sich Nachhilfe zum festen Bestandteil der individuellen Förderung entwickelt, die am besten in Form der professionellen Einzelnachhilfe erbracht werden kann. Professionelle Nachhilfeinstitute überprüfen ihre Eigenleistungen seit vielen Jahren regelmäßig und können sich, anders als Schulen, sehr schnell an neue Anforderungen anpassen. Ich bin wie Sie gespannt, wie sich die Schulreform entwickelt, erwarte jedoch keine Wunder.