Über die Hälfte (52%) der Grundschüler der jetzigen Klasse 4 werden zum Schuljahr 2010/2011 auf das Gymnasium wechseln, so ein Bericht von NDR 90,3. Der Sender stützt seine Meldung auf Zahlen der Schulbehörde. Damit scheint der Trend zum Gymnasium in Hamburg ungebrochen. Bereits ein Jahr zuvor lag die Quote bei über 50 Prozent!
Parallel ist in Hamburg die Schulabbrecherquote kontinuierlich gesunken. Der Bildungsmonitor 2009 wies für Hamburg Stärken und Schwächen aus. Zu den Stärken gehören „der Beitrag des Bundeslandes zur Akademisierung“ und die „berufliche Bildung“, zu den Schwächen offenbar insbesondere der mangelnde Forschungsdrang der Hamburger Universitäten. Wie aber sieht es an Hamburger Schulen und Gymnasien eigentlich außerhalb von PISA und IGLU aus? Was gibt es Positives zu berichten?
Nun werden nicht alle Schüler, die heute am Gymnasium angemeldet werden, auch dort ihr Abitur erfolgreich ablegen. Während die Hamburger SPD in 2007 noch eine „dramatische Quote von Schulabbrechern“ feststellte, wohl gemerkt „in einigen Stadtteilen“, wurden in 2008 bereits diverse Schulen für ein besonders starkes Absinken der Schulabbrecherquote geehrt. Insgesamt konnte die Schulabbrecherquote von 11,5 Prozent in 2006 auf 8,2 Prozent im Jahre 2008 gesenkt werden.
Die aktuellste Zahl, die ich zum Hamburger Gymnasium gefunden habe, stammt aus dem Abschlussjahr 2008/09 und weist für Schulabschlüsse in Hamburg eine Abiturientenquote von 44,1% aus. Hierzu zählen natürlich alle Abschlüsse, auch die der Gesamtschulen.
„Warum werden Erfolge verschwiegen?“ fragte im Februar 2009 das Hamburger Abendblatt und untermauerte den positiven Trend mit einem Rückblick. Demnach stieg die Abiturientenquote zwischen 2004 (31,5%) und heute kontinuierlich an.
Erklärtes Ziel der angestrebten Schulreform in Hamburg ist, dass möglichst viele Kinder eine Chance auf einen hohen Schulabschluss erhalten. Dieses geht aus dem achten Brief der Schulsenatorin an die Schulen hervor.
Unerwähnt bleibt in der derzeitigen Diskussion, dass das Hamburger Schulsystem (mit vier Jahren Grundschule) bereits in manchen Punkten auf einem ziemlich guten Weg gewesen ist.
Von Seiten der Schulbehörde werden die positiven Entwicklungen offenbar kaum publiziert, zumindest sind sie für mich nicht gerade einfach auffindbar gewesen. 😉
[…] Gerade erst Hamburg gelobt, heute wird deutschlandweit getobt: Fast jeder zweite Schulabgänger gilt als „nicht ausbildungsreif“ und muss vor Vermittlung in eine Lehrstelle zusätzliche Fördermaßnahmen absolvieren. Dies geht aus dem Entwurf des „Berufsbildungsberichts 2010“ der Bundesregierung hervor […]